Ferien at home 2007

Endlich Ferien! Der Himmel ist blau! Die Sonne lacht! Ein Bilderbuch-Sommer…doch offensichtlich nicht im Jahre 2007! Dabei haben die Veranstalter des KLJB-Ferienprojektes in Kürten-Bechen, alles versucht! Alle Gebete und Kerzenopfer halfen nicht. Der Himmel öffnete seine Schleusen und ließ wahre Wassermassen laufen, die an die Rückkehr der Urflut erinnerten. Doch die Katholische Landjugend wäre nicht die Katholische Landjugend, wenn sie nicht aus allem das Beste machen und selbst den widrigsten klimatischen Umständen trotzen könnte! Genügend große und beheizbare Räume der Pfarrei St. Antonius Einsiedler standen zur Verfügung. Diakon Eiden und ich (Martina Niegemann, Kath. Fachstelle Bergisch Gladbach) waren gut organisiert. Und das KLJB-Jugend-Leitungsteam war bestens vorbereitet, als vom 2. Juli bis zum 5. Juli 20 Kinder zum „Fepro“ kamen. Der erste Tag stand vormittags im Zeichen des Kennenlernens. Es wurden Steckbriefe mit Fotos und persönlichem Briefkasten erstellt und mithilfe von „Zip-Zap-Schal-Schlagen-Bingo-Obstsalat“ eifrig die Namen aller Kinder und Leiter gelernt. Am Nachmittag kam Anita Borchers (KLJB-Diözesanleiterin) vorbei und brachte den Kindern mit witzigen und spannenden Spielen echtes KLJB-Feeling rüber. Besonders das „Regenrinnenspiel“ war in anbetracht der Wetterlage äußerst passend…Unter Einsatz von viel Farbe und viel Vergnügen wurde dann noch das selbst kreierte KLJB-Bechen-Logo auf ein Bettlaken gemalt und fertig war das Banner! Der zweite Tag – natürlich regnete es – war „ene Besuch em Zoo“. Aus den Kindern wurden Zooforscher: Tragen Paviane Mäntel? Sind Pinguine Vögel? Gehen Elefanten baden? Auch bei kniffligen Fragen wussten die Kinder sich zu helfen: Einfach Leute fragen, die aussehen, als wüssten sie´s. Mir ist inzwischen klar geworden, warum man in Ferienzeiten bei hoher Kinder-Besuchs-Quote so selten Tierpfleger antrifft…Am dritten Tag machten wir uns auf zur Dünntalsperre. Geplant war eine nette Wanderung bei herrlichem Wetter durch die schöne Natur. Natürlich regnete es. Also fuhren Eltern uns mit Autos zur Talsperre. Wir hörten im Informationszentrum zunächst einen Vortrag und gingen dann viele, sehr viele Treppen abwärts unterhalb der Talsperre hindurch. Als wir dann wieder die Tür ins Freie öffneten, regnete es immer noch. Nein – „regnen“ ist der falsche Ausdruck. Das Wasser ergoss sich in Sturzbächen über uns. Schnell – dem Handy sei Dank – organisierten wir Autos, damit die Kinder zügig ins warme Pfarrheim zurück kehren konnten. Ein Teil der Leiter – mich traf es auch – hatte allerdings keinen Platz mehr im Auto und musste auf die nächste Fuhre warten. Mit kleinen Scherzen übers Wetter und „Singing in the rain“ versuchten wir uns vom steigenden Wasserpegel in unseren Schuhen abzulenken. Als wir dann völlig durchnässt waren – da half kein Schirm mehr und keine noch so gut imprägnierte Regenjacke – kam endlich das lang ersehnte Auto. Während Schuhe und Strümpfe noch auf der Heizung zum Trocknen lagen, wurden die Vorbereitungen für die Workshops am Nachmittag getroffen. Im Angebot waren: Gestalten mit Gips, Perlen und Ton und als besondere Überraschung: ein Zirkus-Workshop unter Anleitung von Sylvia Eichelmann, einer ausgebildeten Zirkuspädagogin. Feuer mit bloßen Händen löschen, über Scherben laufen, Teller auf Stöcken drehen und Jonglieren? Für die Kinder kein Problem! Im Gegenteil! Mit unglaublicher Begeisterung und Spaß waren sie bei der Sache. Am Ende des Tages war für einige Kinder der Berufswunsch völlig klar: Feuerspucker oder Fakir! Der vierte und letzte Tag kam. Es regnete. Das heisst, nicht ganz; ab und zu kam so ein helles blendendes Himmelslicht durch. Aber das verschwand auch wieder und der gewohnte Regen kam zurück. Natürlich. Die Kinder erschienen vollzählig und quietschvergnügt und waren gespannt, was sie am letzten Tag erwartete. Der Vormittag wurde mit „Kartensitzen und Obstsalat“ eingeläutet. Anschließend wurden die Kunstwerke aus den gestrigen Workshops fertig gestellt. Gipsmasken und –Hände bekamen die entsprechende Kriegsbemalung, Perlentiere und Ton-Skulpturen wurden vollendet. Und es wurden wieder unendlich viele Briefchen geschrieben und in die persönlichen Briefkästen verteilt.
Der Nachmittag stand unter dem Motto „Jona und der Wal“. Ein Schwungtuch, Musik, selbst bemalte Papierfische und schon konnte die bewegungs- und abwechslungsreiche Umsetzung der biblischen Geschichte von Jona beginnen! Die größte Freude hatten die Kinder, als sie mit dem Tuch solche Wellen machten, dass alle darauf liegenden Papierfische fliegen gingen und sich dann alle unter dem Schwungtuch wie im Bauch des Wals verstecken konnten. Im anschließenden Gottesdienst mit den Eltern wurde das Element mit den „fliegenden Fischen“ dann mit Begeisterung noch einmal wiederholt. Mit einem Dankeschön an alle Beteiligten, an Leiter und Kinder und insbesondere an Gitte von der Küche für die hervorragende Verpflegung ging das KLJB-Ferienprojekt in Kürten-Bechen zu Ende. Bis zum nächsten mal…und tschüss!!

Ein Erfahrungsbericht von Martina Niegemann

KLJB Bechen