(in) Erwartung leben – Frühmesse

Am 21.12.08 um 6 Uhr morgens! Welch ein ungewöhnlicher Termin und welch ungewöhnliche Uhrzeit! Aber dennoch, genau an diesem Tag und zu dieser Stunde feierten wir eine Messfeier mit Dechant Fischer, die von uns für die gesamte Gemeinde gestaltet worden war. Auch die musikalische Gestaltung haben wir übernommen, sodass am frühen Morgen zwei Trompeten durch die Kriche schallten.dsc00045

Direkt zu Beginn der Messe und passend zur ungewöhnlichen Uhrzeit wurden die zahlreichen Besucher gefragt, warum sie überhaupt gekommen seien. Dabei bekamen wir die verschiedensten Antworten, von „mal was anderes“ bis „früher war das öfters so“. Jedenfalls freuten wir uns über jeden Einzelnen, der an diesem Morgen gekommen war und es waren rund 200 Personen, die da bei Kerzenschein in der ansonsten dunklen Kirche saßen.

Im weiteren Verlauf war die Messe geprägt vom Thema „(in) Erwartung leben“. Zunächst wurde ein Text vorgelesen, in dem nur von anderen die Erfüllung von Erwartungen verlangt wurde. Der darauf folgende Text beschrieb mehr eine Alternative, in dem er beide Seiten darstellte, nämlich die geforderten Erwartungen an andere und Erwartungen, die andere an jemanden selber haben.

In der Predigt ging Pfarrer Fischer dann weiter auf das Evangelium vom Tag ein, in welchem Maria vom Engel erfährt, dass sie einen Sohn gebähren wird und ihm blind vertraut. Maria lebt also in „Erwartung“ der Geburt des Sohnes Gottes und vertraut zugleich auf die Macht Gottes und seine Liebe.Dies zeigt uns, dass ohne Vertrauen eine Erwartung zumindest an Gott erst gar nicht möglich wäre.

Nach der Kommunion wurde wiederum ein Text verlesen. In diesem Text ging es um das Vertrauen und die Erwartung an Gott selber:

Jetzt gerade haben wir die heilige Kommunion empfangen. Routine?
Haben wir, die wir doch regelmäßig in die Kirche gehen überhaupt noch irgendwelche Erwartungen an Gott?
Was erwarten wir von Gott? Sicherlich, dass wir im Vertrauen können. Immer wieder schenkt er uns seinen Sohn, den er für uns hingegeben hat. So oft, dass wir uns die Frage stellen sollten, ob wir das eigentlich jedes Mal wieder aufs Neue zu schätzen wissen!
Wir verlangen von Gott teilweise sehr viel, wir erwarten von ihm eine Menge und keiner fragt, ob er das auch erfüllen kann, und er vertraut uns immer wieder das Geheimnis der Eucharistie an.
Weiß jeder von uns persönlich das Vertrauen, welches Gott in einen setzt auch zu schätzen?
Haben wir das gleiche Vertrauen ihm gegenüber?
Geben wir unser Vertrauen auch weiter, geben wir anderen die Möglichkeit, das Vertrauen auch kennen zu lernen?
Haben wir Vertrauen in unseren Glauben, sodass wir immer wieder durch ihn gestärkt werden?

Anschließend gab es ein gemeinsames Frühstück im Pfarrsaal, bei dem noch die Möglichkeit bestand gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

An dieser Stelle wollen wir uns nochmals recht herzlich bei Küsterin, PGR und Mini-Café für die Unterstützung bedanken.